Die Chepangs sind eine der am stärksten benachteiligten indigenen Gruppen Nepals und werden auf der Grundlage von sozioökonomischen Indikatoren wie Bevölkerungsgröße, Alphabetisierungsrate,
Haustyp, Landbesitz, Beruf und Zugang zu höherer Bildung und Gesundheit in die Kategorie "stark marginalisiert" eingestuft (UN-Bericht, 2012). In den letzten zwei oder drei Generationen haben die
Chepang begonnen, sich langsam von einer halbnomadischen Lebensweise (Brandrodung), die stark von den natürlichen Waldressourcen abhängt, zu einer sesshafteren Lebensweise zu entwickeln. Die Jagd
und das Sammeln von Wildnahrungsmitteln sind ihr traditioneller Lebensunterhalt und der Wanderfeldbau ist die einzige Möglichkeit, die von ihnen bewohnten steilen Hänge zu bewirtschaften (Limbu,
2011). Die traditionellen Ernährungspraktiken reichen nicht aus, um ihre körperliche Gesundheit zu erhalten, so dass die Menschen (vor allem Kinder) stark unter Mangelernährung und den damit
verbundenen Krankheiten leiden.
Ein allgemeiner Mangel an Bewusstsein für die Bedeutung von Bildung bei den Chepang-Eltern und die hohe Zahl von Analphabeten stellen ebenfalls ein großes Hindernis für die Bildung ihrer Kinder
dar. In den meisten Dörfern gibt es nur Grundschulen. So sind die Kinder gezwungen täglich drei bis vier Stunden hin und her zu laufen, um die Sekundarschule oder eine andere weiterführende
Schule zu erreichen. Dasselbe gilt für die Grundschulen. Der lange Schulweg führt zu einer hohen Quote von Schulabbrechern. Zudem nehmen die meisten Chepang-Eltern ihre Kinder aus der Schule, um
sie im Haushalt, in der Landwirtschaft und bei der täglichen Lohnarbeit helfen zu lassen, weil ihr Lebensunterhalt es erfordert.
Während unserer Lebensmittelhilfe im Rahmen der Pandemie wurden wir auf eine Unterkunft für Kinder der Chepang aufmerksam. Diese wurde vor
11 Jahren von KP Kiran, einem nepalesischen Journalisten, gegründet. Das Hauptziel des Hostels ist die Unterstützung der Chepang-Kinder in ihrer Ausbildung. Die Kinder werden aus verschiedenen
Chepang-Gemeinden im Distrikt Chitwan sorgfältig ausgewählt und dabei werden vorrangig solche Familien berücksichtigt, die in extremen finanziellen Schwierigkeiten und nicht in der Lage sind,
ihre Kinder zur Schule zu schicken. Die Kinder müssen begabt sein und gute schulische Leistungen vorweisen können. Diese Kinder werden dann in die staatliche Schule geschickt, wo sie kostenlos
unterrichtet werden.
Unser Vereinsmitglied Anke Korves und die Hahn Air Foundation unterstützen das Projekt seit dem Herbst 2021. Mit dieser Unterstützung konnte ein neues Gebäude errichtet werden, ein Toiletten- und
Duschhaus übergab Frau Korves im Oktober 2022.
Das Hostel erhielt einen neuen Computerraum mit entsprechenden Laptops. Ralf Ledl und Robin Stepan von Menschen im Dialog e.V., Neresheim installierten eine digitale Lernplattform der amerikanischen Firma Looma.
Die Kinder, die zu weiter entfernt gelegenen Schulen müssen, erhielten 70 Fahrräder.
Alle Kinder bekamen einen neuen Schulrucksack.
Das Zentrum bleibt weiter unter der Leitung von KP Kiran