Forts. Neues aus Banjhakateri

Krishna war Anfang Mai mit einem Architekten und einem Ingenieur aus Kathmandu in Banjhakateri, um die Aufmaße für den Neubau zu nehmen und die Situation vor Ort zu erkunden. Die Fachleute sitzen nun im Büro in Kathmandu und arbeiten unsere Entwürfe in praktikable Lösungen um. Außerdem müssen sie die Kosten kalkulieren. Dann wird sich zeigen, wo wir Abstriche machen müssen und was von unseren Ideen zu realisieren ist. Sophia und ich sind schon sehr gespannt auf die Diskussionen, denn Architekten sind auch Künstler und sehr eigen mit ihren Ideen. Sie nehmen nicht gerne Veränderungen ihrer Zeichnungen und Vorstellungen hin. Es wird also viel Redebedarf geben. Wir möchten den Menschen in B. nicht nur ein praktisches Haus in die Gegend stellen, sondern ihnen auch zeigen, dass es anders geht und diese Begegnungsstätte die Tristesse in ihrem Leben aufhellen kann. Nur in einer angenehmen Atmosphäre kann man gesund werden, dass wissen wir alle. Unser Haus soll sich unterscheiden von den üblichen Häusern, es soll hell und einladend sein.

 

Bishnu bekam im Februar 2013 unerwarteten Besuch aus Pokhara. Der medizinische Distriktarzt besuchte unseren Health Post. Er war sehr angetan von unserer Arbeit, dem Konzept der Prävention und den Zukunftsperspektiven. Nachdem Krishna die Restformalitäten in Pokhara erledigt hatte, besitzen wir nun die volle Anerkennung und sind berechtigt an staatlichen Programmen teilzunehmen. Diese werden zwar immer weniger, da es kein Geld gibt und das wenige Geld in die Verwaltung und den Selbsterhalt des Systems geht. Trotzdem gibt uns diese offizielle Registrierung mehr Sicherheit. Manchmal initiiert und finanziert die WHO auch Aktionen, die unserem eingetragenen Health Post nun zugutekommen können und den Menschen im Dorf nicht verloren gehen.

 

Bishnu hat weiterhin viel zu arbeiten, vor allem jetzt in der Regenzeit, die stets mit vermehrtem Auftreten von Durchfallerkrankungen  und anderen Infektionen verbunden ist. Alle Straßen in die Distrikthauptstadt Tamghas sind unpassierbar geworden durch abrutschende Berghänge und reißende Flüsse. Die Apotheke ist jedoch gefüllt, und ich hoffe, dass die Vorräte reichen.

Laxmi hat sich zu einer tollen Hebamme entwickelt. Sie hat dauerhaften Kontakt zu den Frauengruppen aufgenommen und ist äußerst aktiv mit ihren Vorsorgeuntersuchungen. Sie ist für die Frauen immer ansprechbar und genießt deren Vertrauen. Sie arbeitet so, wie ich es mir immer gewünscht habe. Darüber hinaus hilft sie Bishnu in der Apotheke und hat das Chaos in der Buchführung beseitigt. Sie ist ein wirklicher Gewinn für uns.

Yam Lhal war 9 Wochen in Kathmandu und hat dort einen Intensivsprachkurs in Englisch besucht. Er war recht fleißig und sehr bemüht, wie mir Krishna berichtete. Zum Ende des Kurses konnten wir schon einige Sätze per Skype austauschen. Er hat uns nicht enttäuscht.

Krishana  ist  unser verlängerter Arm in Kathmandu. Ohne seine umsichtige Art wäre unsere Arbeit auf diese Entfernung nicht möglich. Wir skypen mindestens zwei Mal pro Woche und besprechen die wichtigen und auch privaten Dinge. Von ihm lerne ich die Geduld, die man in Nepal braucht, um zum Ziel zu kommen. Seine Vorschläge sind in den allermeisten Fällen realistisch und werden dann in die Tat umgesetzt. Er wird in den nächsten Monaten viel unterwegs sein und auch für längere Zeit in B. sein müssen, um die Baumaßnahmen zu koordinieren. Ich weiß schon jetzt, dass er seine Frau und die kleine Tochter vermissen wird.

 

Über Ganga muss ich gesondert berichten. Die folgenden Fotos zeigen die Erfolge seiner Arbeit.

Ganga hat so viele Ideen, die Zeit beanspruchen, so dass wir ihm erlaubt haben, einen Helfer einzustellen. Er konnte einige Familien überzeugen eine Art Gewächshaus zu bauen, um auch außerhalb der regulären Wachstumszeit Gemüse ernten zu können. Diese Bauern sind für uns die Multiplikatoren für künftige Interessenten. Das Dorf schaut, was da möglich ist, und die Bauern lernen dann von den Erfahrungen der Pioniere. Ganga ist sehr rührig und bat auch um eine finanzielle Unterstützung beim Saatgut und den Folien für die Gewächshäuser.  Da unser ganzes Geld im Moment in den Neubau fließt, muss er leider warten. Ich hoffe allerdings projektbezogene Mittel anwerben zu können. Wenn es unter den Lesern Menschen gibt, die sich in dieses Projekt sachverständig einbringen wollen und können, wäre das toll. Ich denke allerdings nicht an Erfahrungen aus dem Kleingartenbereich, sondern eher an Kenntnisse aus Drittweltprojekten, der Wissenschaft oder Agrarwirtschaft, auch im Sinne eines ökologischen Anbaus.

 

Dr. Frank Dengler und Dr. Katharina Dworschak von den Ofenbauern aus München waren im Mai im Dorf. Auch sie ließen sich von der Aufbruchsstimmung in B. anstecken. Sie haben gleich drei Dorfbewohner ausgewählt und zur Ausbildung im Ofenbau mit nach Kathmandu genommen. Die Drei haben nach dem Training sofort mit der Arbeit begonnen. 

 

Die Ofenmacher haben ein Microprojekt bei Gold Standard beantragt. Sie wollen in den Jahren 2013-2015 etwa 10.000 rauchfreie Öfen bauen lassen. Jeder Ofen spart etwa 1 Tonne CO2 pro Jahr. Als Ergebnis des Projektes wollen sie von Gold Standard Emissionszertifikate ausgestellt bekommen, die sie im Emissionshandel verkaufen wollen, was wiederum die Arbeit der Ofenmacher finanziert. Eine spannende und kluge Idee. Mehr Infos findet Ihr unter www.ofenmacher.org - Klimaschutzprojekt.

Wir sind sehr froh über diese Zusammenarbeit. Darüber hinaus will Katharina, die auch Ärztin ist, bei uns in B. medizinisch tätig werden.

 

Unser Zahnarzt Emmo Martin aus Mosbach, immerhin bald 80 Jahre alt, war im Dezember 2012 erneut im Projekt. Bishnu erhielt weitere Techniken gezeigt und Emmo sagte mir in einem Telefongespräch: „Dem kann ich nicht mehr viel beibringen“. Mehr Lob kann man nicht erwarten.

 

Die Zusammenarbeit mit der australischen NGO Healthhabitat,  mit der wir gerne Toiletten bauen wollten, konnten wir leider nicht realisieren. Die Ausbildung für unsere Kandidaten hätte recht lange gedauert und sehr viel Geld gekostet. Außerdem sind die technisch hervorragend durchdachten Toiletten sehr teuer. Wir sahen keine Möglichkeit dieses Projekt im Moment zu finanzieren. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Alles braucht eben Zeit, vor allen Dingen in Nepal.

 

 

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit

Klaus Eckert

 

 

Brepal e.V.

KSK Syke-Barrien

 

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Spenden sind steuerlich absetzbar.

 

ENTWEDER - ODER

 

Wir können was bewegen,

wir können es auch lassen.

Wir können Liebe geben,

genauso wie wir hassen.

 

Wir können viele Sachen

tagtäglich neu entscheiden,

ob wir im Leben lachen

oder am Leben leiden,

 

ob wir ganz unauffällig

uns mäuschenstill verhalten

oder etwas rebellisch

die Zukunft neu gestalten,

 

ob wir bei schrillem Unrecht,

das wir mit anseh'n, schweigen

oder mit den Betrog'nen

auf Barrikaden steigen.

 

Wird uns etwas genommen,

so bleibt selbst dann die Wahl,

wie lange wir festhalten

an Unglück oder Qual.

 

Wir werfen Licht und Schatten

in unsrer Lebenszeit

und weder Hell noch Dunkel

bleibt bis in Ewigkeit.

 

Wir haben freie Auswahl

beim Ja so wie beim Nein,

doch wer sich nicht entscheidet,

kann nicht lebendig sein.

 

Renate Eggert-Schwarten

www.passendegedichte.de