Banjhakateri under construction

Ich schreibe die heutigen Neuigkeiten an einem See in Nordnorwegen in entspannter, ruhiger Atmosphäre und freue mich, dass ich diese Reise machen kann, obwohl die Bautätigkeit in unserem Dorf sich in vollem Gang befindet und der Monsun schon begonnen hat. Das wunderbare nepalesische Team und gute Freunde aus Deutschland, die uns helfen, halten mit ihren Fähigkeiten die Dinge in Nepal am Laufen und ermöglichen mir diese Freiheit. So befindet sich zurzeit Sonja Sherpa, eine Architektin aus Miesbach, in Banjhakateri, um die Bautätigkeit zu kontrollieren.

 

Mit besonderen Anstrengungen gelang es den Arbeitern die Metallkonstruktion für das Dach und die Wellblechelemente ins Dorf zu transportieren. Der Monsun setzte in diesem Jahr schon sehr früh ein und machte einige Teilstücke der Straße zu uns unpassierbar. Es kam zu Schlammlawinen, die besonders gefährlich sind. 200 Männer aus dem Dorf schafften es dann jedoch, den Weg wieder befahrbar zu machen, so dass die Trecker mit den großen Anhängern wieder eingesetzt werden konnten. Es ist nicht selbstverständlich in Nepal, die Notwendigkeit von Hilfeleistung einzusehen und dann so uneigennützig zu helfen. Für unser Projekt war es wichtig, dass unser Haus das Dach noch vor der Regenzeit bekam. Jetzt können alle Innenausbauten im Trockenen durchgeführt werden und die Bauarbeiter haben keine nasse Unterkunft. Wir nutzen nun jeden Tag, um alle Materialien an die Baustelle zu bekommen, denn in 2-3 Wochen werden die Wege unpassierbar werden, dass Dorf wird dann für einige Wochen nicht mehr zugänglich sein. Die Wege nach Banjhakateri werden vom Distrikt erst wieder nach dem Ende der Regenzeit befahrbar gemacht. Also, unser aller Dank gilt den fleißigen Helfern für deren unentgeltliche Mitarbeit!

 

Sonja Sherpa zeigte sich voller Anerkennung für die Arbeit, die bisher in Banjhakateri geleistet wurde. Sonja kennt Nepal seit 20 Jahre und lebte viele Jahre mit ihrer Familie in Kathmandu. Insofern hat mich ihre positive Einschätzung sehr beruhigt. Sie lobte besonders Krishna Dhakal, unseren Manager vor Ort. Ohne ihn wäre unsere Arbeit kaum möglich. Er ist 24 Stunden präsent und immer in B., wenn es notwendig wird. Krishna ist wirklich außergewöhnlich. Wir haben 1-2x pro Woche Kontakt per Skype und natürlich jederzeit per Mail. Er ist integer, was wichtig ist, da er auch das Geld verwaltet und alle anstehenden Rechnungen zu zahlen hat. Bei der in Nepal herrschenden Korruption und Eigennützigkeit ist Vertrauen einer der Pfeiler unserer Zusammenarbeit.

Das war der positive Teil dieser News.

 

Leider erlitt unser ärztlicher Leiter Bishnu vor 5 Wochen einen schweren Motorradunfall und brach sich dabei den linken Unterschenkel offen und kompliziert. Er wurde operiert und muss nun einen Gips für die nächsten Wochen tragen, dann folgt die Reha. Inzwischen kann ich sagen, dass alles gut aussieht und er wieder gesund werden wird. Bishnu  wird uns aber sicher bis September fehlen. Das war ein Schock für uns alle und der erste Rückschlag, den dieses überaus erfolgreiche Projekt hinnehmen musste. Leider konnten wir bis jetzt noch keinen adäquaten Ersatz finden, so dass der Health Post im Moment geschlossen ist. Laxmi, unsere Hebamme, hält die Stellung, teilt die Medizin für die Dauermedikationen aus und kümmert sich um die Schwangeren und die Impfungen. Wir versuchen weiterhin einen Ersatz für Bishnu zu finden. Leider mussten inzwischen auch Johanna und Michael nach 6 monatiger Tätig abreisen, und ich bin zurzeit nicht in der Lage die Lücke, die durch Bishnus Unfall entstanden ist, zu füllen.

 

Michaels Kaffeeprojekt wird sehr gut angenommen. Es wurden 1.000 weitere Kaffepflanzen angebaut und unser Experte Ganga berichtet von einer richtigen Euphorie im Dorf. Wer von diesem Projekt mehr erfahren möchte, schaut bitte auf die Webseite von Johanna und Michael http://www.notesfromasia.de/the-project/projekt-cash-crop-kaffee-in-bkt/

 

Um Brepal herum hat sich ein gutes Team gebildet von Menschen mit tollen Ideen und Initiativen, so dass ich auch endlich mal Urlaub machen konnte, ohne immer verfügbar sein zu müssen. Im Mai traf sich z.B. eine Gruppe von Lehrern aus Bremen und sogar vom Niederrhein. Sie wollen versuchen den drei Schulen im Dorf zu helfen. Ich hatte in einem Zeitungsartikel in Bremen den Wunsch geäußert, dass es wünschenswert wäre, wenn man dem Dorf auch bei der Bildung der Kinder helfen könnte. Im Oktober fahren 2 Lehrer ins Projekt um erste Kontakte aufzunehmen und ein eventuelles Konzept zu erarbeiten.

Johanna und Michael werden ihre Erfahrungen in Banjhakateri sicher gewinnbringend mit weiteren Interessenten teilen.

Desweiteren habe ich Kontakt aufgenommen mit den Technikern ohne Grenzen. Sie werden uns helfen ein Müllkonzept für den Health Post zu entwickeln, darin wird auch der nichtverwertbare Abfall des Dorfes eingeschlossen sein. An eine entsprechende Müllverbrennung ist gedacht. Die Techniker haben einschlägige Erfahrungen in Afrika gemacht und sind an Nepal sehr interessiert.

http://www.technik-ohne-grenzen.org/index.php?id=111

 

Hinweisen möchte ich noch auf die Arbeit von Sebastian Bullinger. Er war im Herbst 2013 im Dorf, siehe Link http://www.sbullinger.de/blog.html  Sebastian wird für Brepal einen Fotokalender für 2015 erstellen, der etwas Besonderes ist. Der Erlös aus dem Verkauf kommt ausschließlich unserem Projekt zugute. Zu gegebener Zeit werden wir auf dieser Seite eine Information zum Kauf des Kalenders geben. Ich würde mich freuen, wenn er von möglichst Vielen gekauft werden würde.

 

Klaus Eckert

Juni 2014

  

 

 

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